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Hochwasser
Umweltminister Meyer und Grünen-Bundesvorsitzende Lang besuchen Neustadt
Mit Blick auf die Deichbaustelle, eines der größten Projekte in Niedersachsen im Rahmen des Hochwasserschutzes, sprach Umweltminister Meyer von der hohen Priorität beim Hochwasserschutz. In Neustadt hat der sich noch im Bau befindliche Deich schon Schlimmeres verhindern können – auch dank der aufwändigen Absicherung der Baustelle am 23.12.2023. Mit hohem Aufwand und vereinten Kräften von Feuerwehr, städtischen Mitarbeitern von Bauhof und ABN und der bauausführenden Firma Mittelweser Tiefbau wurde besonders die noch offene Stelle am Schloss bis spät in die Nacht hinein mit Sandsäcken und Big Packs gesichert und weitestgehend abgedichtet, wie Bürgermeister Dominic Herbst den Gästen berichtete. Meyer sicherte zu, dass die Genehmigungsphasen solcher Bauprojekte angesichts der sich häufenden außergewöhnlichen Wetterereignisse zukünftig schneller und unbürokratischer ablaufen sollen. Das Neustädter Deichprojekt wird zu 70 Prozent vom Land Niedersachsen gefördert.
Beim anschließenden Zusammenkommen im Stabsraum der Feuerwehr im Feuerwehrzentrum konnten sich Lang und Meyer sowie die ebenfalls angereiste Bundestagsabgeordnete Swantje Michaelsen (Grüne), die Landtagsabgeordnete Djenabou Diallo-Hartmann (Grüne) und Regionspräsident Steffen Krach ein Bild über die Abläufe des Krisenstabes machen, der über die Weihnachtsfeiertage zum Teil 24 Stunden lang tagte, um besonders die Infrastruktur, wie Straßen, Strom- und Internetversorgung, zu schützen sowie die größten Schäden für Gebäude zu verhindern.
Die stellvertretenden Stadtbrandmeister Christian Brandt und Lars Hedwig gaben den Anwesenden einen Einblick in die Arbeit des Krisenstabes und zeigten anhand von Drohnenaufnahmen das Ausmaß des Hochwassers, das sich entlang des Leinelaufs in großen Teilen des Neustädter Landes ausgebreitet hat. „Wir hatten allein für die Befüllung der Sandsäcke bis zu 800 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. Jeweils 40 bis 50 Personen, die sich alle drei bis vier Stunden im Schichtbetrieb abgelöst haben. Das war ein riesiger Kraftakt“, so Hedwig. Daher wandte sich Brandt mit der Bitte an Meyer, ob das Land für solche Großschadenslagen nicht entsprechende Maschinen anschaffen und den Kommunen im Ernstfall bereitstellen könnte. „Das würde uns in solchen Situationen erheblich entlasten und wir könnten schneller reagieren“, so Brandt.
Dank der vorbildlichen Zusammenarbeit von Ehrenamtlichen, städtischen Mitarbeitern und privaten Firmen konnten Evakuierungen und Stromabschaltungen verhindert werden. Die Politikerinnen und Politiker zeigten sich von dem unermüdlichen Einsatz von knapp 1000 Feuerwehrkräften beeindruckt. Lang versprach sich im Bund dafür einzusetzen, dass besonders die Arbeit der Ehrenamtlichen besser unterstützt werden soll. Zudem stellte sie betroffenen Bürgerinnen und Bürgern bessere finanzielle Unterstützung bei der Beseitigung von Hochwasserschäden in Aussicht – auch über den Versicherungsschutz hinaus.
„Ich bin unheimlich stolz und dankbar, dass wir hier in Neustadt einen so großen Zusammenhalt zwischen Ehrenamtlichen, Firmen, Verwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern erleben durften. Niemand hat gezögert zu helfen und besonders die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr leisten hier vorbildliche Arbeit“, betonte Herbst zum Abschluss.